Fuß- und Radwegbrücke in Kempten

1. Semester Master. Wintersemester 2023/2024
Workshop Tragwerkslehre. Vertiefung Entwurf und Konstruktion

In der Praxis stehen für die Bewältigung komplexer Entwurfsprozesse in vielen Fällen nur sehr begrenzte Zeiträume zur Verfügung. Für entwerfende Ingenieure ist es aus diesem Grund sehr wichtig, die Fähigkeit zu besitzen, in sehr kurzer Zeit Entwurfskonzepte und Tragwerkslösungen entwickeln zu können. Stegreifentwürfe sind ein hervorragendes Mittel, entsprechende Fähigkeiten zu erlernen und zu üben.

Ausgangslage

Der durch die Stadt Kempten verlaufende Gebirgsfluss Iller wird von dem sogenannten Illersteg, einer Fuß- und Radwegbrücke überspannt. Er ist ein wichtiger Teil des Fuß- und Radwegnetzes innerhalb der Stadt-Infrastruktur und vernetzt das Stadtzentrum mit dem östlichen Stadtteil. Die Flussufer in unmittelbarer Nachbarschaft des Steges sind überwiegend begrünt.
Der vorhandene Illersteg muss aus statischen und wasserbautechnischen Gründen ersetzt werden.

Aufgabenstellung

Entwurf einer Radfahrer- und Fußgängerbrücke über die Iller: Die neue Brücke ist Teil eines viel genutzten Zugangs zur Altstadt von Kempten. Zunächst sollten die Studierenden die städtebauliche Situation analysieren. Die Neuplanung soll sich schlüssig und harmonisch in die Stadtlandschaft und ebenso in die Flusslandschaft einfügen. Die Brücke soll ein gestalterisch hochwertiger Teil des Fußwegenetzes und der städtischen Infrastruktur werden. Hoch aufragende Brückenbauteile wie bspw. über Baumhöhe reichende Masten sind auftraggeberseitig ausdrücklich nicht erwünscht. Die Studierenden hatten die Aufgabe, mit Ihrem Konzept zu verdeutlichen, dass ein zeitgenössisches Ingenieurbauwerk nicht nur in das Umfeld eingebettet werden, sondern einen eigenständigen Beitrag zur Landschafts- und Stadtgestaltung leisten kann.
Der Brückenentwurf und das Tragwerkskonzept sollen insbesondere auch den Sinnzusammenhang von Konstruktion und Gestalt unmittelbar erfahrbar machen. Es gab grundsätzlich keine Einschränkungen bezüglich Materialwahl, Tragwerkskonzept und Konstruktionsweise. Bei der Wahl der Werkstoffe und der konstruktiven Ausgestaltung der Bauteile war auf eine angemessene Dauerhaftigkeit und Ressourceneffizienz zu achten. Die Konstruktion sollte robust, möglichst wartungsarm und insgesamt wirtschaftlich sein.
Die Ausarbeitung des Entwurfes umfasste auch die Entwicklung von wesentlichen konstruktiven Details.


Die Ergebnisse sollten anhand von Lageplan M 1:500, Grundriss und Ansicht M 1:100, Querschnitt M 1:20, Detailzeichnungen M 1:5 / 1:10, Tragwerksbeschreibung, Arbeitsmodell(en), Perspektive/Visualisierung(en) und Poster präsentiert werden.

Lehrende
Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann
Prof. Dr.-Ing. Gert Eilbracht
wiss. Ass. Dipl.-Ing. Philipp Wehbe

Studierende
Studierende des 1. Master Semesters des Studiengangs Bauingenieurwesen mit Vertiefungsrichtung Entwurf und Konstruktion