4. Semester Bachelor
Mitunter zu den Höhepunkten des Bachelorstudiengangs Bauingenieurwesens an der FH-Kärnten zählt die Exkursion im 4. Semester. Die in den drei Semestern zuvor erlernten theoretischen Kenntnisse konnten an den besichtigten Projekten vertiefe und reflektiert werden.
Das Programm des Jahrgangs 2013 erstreckte sich örtlich über die Schweiz und Österreich. Die einzelnen Projekte deckten viele Interessen ab, vom architektonisch hochwertigen Hochbau bis hin zu komplexer Infrastruktur.
Der nachfolgende chronologische Ablauf der Exkursion soll einen kurzen Rückblick geben:
Am 19. April starteten die rund 20Studenten mit ihren 2 Betreuern, Studiengangsleiter FH-Prof. DI Walter Schneider und sein Studiengangs Dekan FH-Prof. Dipl.-Math. Dr. Andreas Schelling, mit den Bus Richtung Zürich. Als Zwischenstopp wurde Highline 179 in Reute anvisiert. Die Hängeseilbrücke überzeugte mit einer unglaublichen filigranen Bauweise. Mit einem Konstruktionsgewicht von nur 200 kg/lfm spannt sie über 406m in einer Höhe von 114,60m. Mit diesen Werten hält die Brücke den Weltrekord. Durch die Höhe und die Dynamik der Brücke wurden einige der Studenten auf Ihre Höhentauglichkeit geprüft, die nicht an jedem spurlos vorüberging. Anschließend wurde der Weg nach Zürich wieder aufgenommen. In Zürich angekommen hatten die Studenten noch die Möglichkeit die Stadt Zürich kennen zu lernen.
Diese Möglichkeit wurde auch von vielen Studenten genutzt und erbrachte ganz neue Ansichten der Schweizer Mentalität.
Am 20. April startete die Gruppe frisch und munter in den Montag, der mit zwei Hochbauten abgedeckt war. Am Vormittag wurde der Magnolienpark besichtigt, ein preisintensiver Wohnungs- Bürobau. Hier konnten die Studenten ein Bauwerk während der Ausführungsphase betrachten. Nach der kurzen Einführung im Baubüro folgte ein Rundgang auf der Baustelle. Im Zuge der Besichtigung konnten Unterschiede zwischen der österreichischen und der schweizerischen Baumentalität festgestellt werden.
Anschließend wurde die Fahrt zum Zoo Zürich aufgenommen. Ziel dieses Nachmittags war das bereits fertiggestellte Elefantenhaus. Auch hier wurde eine Präsentation für die Studenten durch den Projektleiter vorbereitet. Nach der Präsentation war es den Studenten möglich das architektonisch sehr anspruchsvolle Flächentragwerk aus Holz von der Nähe zu betrachten. In diesem Zuge wurden nicht nur die baulichen Impressionen dargestellt, auch die exotischen Bewohner des Hauses konnten bewundert werden. Darauffolgend wurde die Reise nach Bad Ragaz ins Hotel angetreten.
Am 21. April startete der Tag mit der Busfahrt zur Taminabrücke, ein Infrastrukturprojekt für die Verbindung zu einem Hospital über die Taminaschlucht. Bei diesem Projekt wurde besonderer Wert auf die Architektur gelegt. Der Brückenbogen wurde mit der Hilfe von Pylonen erstellt. Die Gruppe kam außerdem in den Genuss den Brückenbogen, der 200 m über den Grund liegt, zu besteigen. In dieser schwindelerregenden Höhe erinnerten sich so manche Studenten an den Besuch der Hängeseilbrücke in Reute zurück, jene Studenten ließen es sich nicht nehmen die provisorischen Handläufe auf ihre Standsicherheit zu prüfen. Abschließend zum Schweizer Aufenthalt wurde der Einzug nach Österreich, nicht zuletzt wegen der Kosten der essentiellen Lebensmittel, willkommen geheißen. Als erste Station in Österreich galt der Arlbergtunnel, den wir zu einem frühen Zeitpunkt des Projekts erreichten. Uns wurden die einzelnen Projektphasen und interessante Informationen ausführlich offengelegt. Angesichts der frühen Projektphase war es uns zwar nur möglich einen Teilabschnitt zu besichtigen, welcher jedoch trotzdem die enormen Ausmaße dieses Projektes zum Vorschein brachte. Nächster Halt der Reisegruppe war ein Hotel in Landeck (Tirol).
Am 22. April war das Tagesziel das Kaunertal welches mehrere Baulose beinhaltet. Spätestens jetzt fühlten sich auch die höhenempfindlichen Studenten wieder sicher, da es sich hierbei um einen Untertagebau handelte. Angekommen, wurde nach einer kurzen Präsentation der erste Bauabschnitt vorgestellt, dieser befand sich noch in der Vortriebsphase. Der Gruppe wurde es ermöglicht bis zur Ortsbrust zu gehen. Auch eine Sprengung wurde während des Aufenthaltes durchgeführt. Weiteres konnte noch ein Baulos in der Endphase begutachtet werden wobei man die letzten Schritte vor Fertigungstellung hautnah miterlebte konnte. Nach Beendigung dieser Projektbesichtigung ging es weiter nach Innsbruck. Auch hier wurde die Möglichkeit geboten die Stadt zu besichtigen. Die Kulinarik Innsbrucks konnte jedoch nicht alle Studenten überzeugen, so mussten sich eine kleine Anzahl an Studenten dem Sushi der Stadt geschlagen geben und konnten am darauffolgenden Tag nicht am Programm teilnehmen.
Am 23. April stand das Berg-Isel-Stadion mit anschließender Stadtführung und Besichtigung der Hungerburgbahn am Plan. Die Tour durchs Berg-Isel-Stadion wurde vom Tragwerksplaner des Bauwerks geführt und brachte Aufschlüsse über die Konstruktion. Auch die Stadtführung war eine willkommene Abwechslung für die Reisegruppe.
Am 24. April ist auch schon der letzte Tag dieser Exkursion angebrochen und die Studenten machten sich auf den Weg zurück nach Spittal an der Drau. Am Weg lag die Einhausung in Zederhaus welche von der Gruppe als abschließende Station angesteuert wurde. In Zederhaus wurde die Gruppe von der örtlichen Bauaufsicht in Empfang genommen. Im Zuge der Projektvorstellung wurden praxisnahe Probleme der Bauwirtschaft geschildert, und auch umfassende Informationen mitgeteilt. Auf die Projektvorstellung folgte die Baustellenbegehung der offenen Tunnelbauweise, nach Beendigung der Besichtigung wurde der Weg nach Spittal an der Drau vollendet.
Verfasser: Andreas Wolfthaler | Christoph Kühbacher
Lehrende
Andreas Schelling . Walter Schneider