SEGELFLUG - HANGAR

1. Semester Master. Wintersemester 2022/2023
Workshop Tragwerkslehre. Vertiefungsrichtung Entwurf und  Konstruktion

In der Praxis stehen für die Bewältigung komplexer Entwurfsaufgaben in vielen Fällen nur sehr begrenzte Zeiträume zur Verfügung. Für entwerfende Ingenieure ist es aus diesem Grund sehr wichtig, die Fähigkeit zu besitzen, in sehr kurzer Zeit Entwurfskonzepte und Tragwerkslösungen entwickeln zu können. Stegreifentwürfe sind ein hervorragendes Mittel, um entsprechende Fähigkeiten zu erlernen und zu üben. 

Das Überdachen (oder Überwölben) von Raum ist eine der Grundaufgaben der Tragwerksplanung. Überdachungen bieten aber auch immer eine hervorragende Gelegenheit, mit innovativen Bauweisen und Technologien zu experimentieren. Der Entwurfs-Workshop soll die Gelegenheit bieten, die unterschiedlichen Aspekte, die bei der Planung von Überdachungen zu berücksichtigen sind, zu vertiefen. 

Aufgabenstellung:

Der Flughafen Klagenfurt beabsichtigt auf seinem Fluggelände den Bau eines neuen Hangars für Segelflugzeuge. Funktion des neuen Bauwerks ist vor Ort stationierte Segelflugzeuge vor der Witterung zu schützen. Die neue Halle soll auch für Wartungszwecke genutzt werden können. Sie soll aber auch für die Wahrnehmung des Segelflugsports in der Öffentlichkeit eine Rolle spielen. 

Die Aufgabe war der Entwurf für einen Neubau eines Hangars, der Raum für sechs Segelflugzeuge mit voller Spannweite und zwölf Segelflugzeuge mit nach oben geklappten, beziehungsweise abmontierten Flügeln, bietet.

Es sollte eine raumsparende Grundrissgeometrie und eine sinnvolle Positionierung der Toröffnungen, die ein einfaches Ein- und Ausparken der Segelflugzeuge ermöglichen sollen, entwickelt werden. Die Parkbereiche waren großräumig stützenfrei auszubilden, um eine hohe Flexibilität bei der Nutzung zu haben. Die Positionierung der Toranlage hatte sich an der Landebahn zu orientieren.

Die Halle soll ganzjährig genutzt werden können. Für die Wartungsarbeiten wird ein nach außen geschlossener und temperierter Hallenraum benötigt, um sie unabhängig von der Witterung durchführen zu können. Die Gebäudehülle muss einfachen Anforderungen an den sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz entsprechen. Es wird nicht ausgeschlossen, einen Teil der Überdachung wandelbar auszubilden.

Die Projektaufgabe umfasste die Entwicklung eines architektonischen und eines baukonstruktiven Konzepts für Tragstruktur und Gebäudehülle. Werkstoffe und Bauweisen konnten frei gewählt werden. Aspekte der Herstellung und Montage waren zu berücksichtigen. Die Ausarbeitung des Entwurfes umfasste auch die Entwicklung von wesentlichen konstruktiven Details.

Der Neubau sollte in Gestalt und Konstruktion dem Anspruch des Segelflugsports und des Segelflugzeugbaus angemessen sein und dem Flughafen mit architektonischer und tragwerksplanerischer Qualität einen Impuls geben. Der Wunsch des Vereins ist ein Bauwerk mit prägnantem Erscheinungsbild und hohem Wiedererkennungswert.

Anzufertigen waren Lageplan 1:500, Grundriss, Ansichten und Längsschnitt im Maßstab 1:100; Querschnitt M 1:20; Detailzeichnungen M 1:5 / 1:10; Beschreibung, Arbeitsmodell und Visualisierung.

Lehrende
Stephan Engelsmann, Gastlektor
Gert Eilbracht, FH Kärnten Baustatik und Tragwerkslehre
Philip Wehbe, FH Kärnten Baustatik und Tragwerkslehre

Studierende
Studierende Bauingenieurwesen, 1. Sem. Master, FH Kärnten

Lukas Ebner, Alexander Grünwald, Samuel Jarnig, Thomas Kendlbacher, Michelle Pfeiffer, Marco Sättele, Tobias Späth, Florian Walter