STEGREIFENTWURF ÜBERDACHUNG MARKTPLATZ SPITTAL

1. Semester Master. Wintersemester 2019/2020
Vertiefungsrichtung Entwurf und Konstruktion

In der Praxis stehen für die Bewältigung komplexer Entwurfsaufgaben in vielen Fällen nur sehr begrenzte Zeiträume zur Verfügung. Für entwerfende Ingenieure ist es aus diesem Grund sehr wichtig, die Fähigkeit zu besitzen, in sehr kurzer Zeit Entwurfskonzepte und Tragwerkslösungen entwickeln zu können. Stegreifentwürfe sind ein hervorragendes Mittel, entsprechende Fähigkeiten zu erlernen und zu üben.

Das Überdachen von Raum ist eine der Grundaufgaben der Tragwerksplanung. Überdachungen bieten eine hervorragende Gelegenheit, mit innovativen Bauweisen und Technologien zu experimentieren. Der Entwurfs-Workshop sollte die Gelegenheit bieten, die unterschiedlichen Aspekte, die bei der Planung von Überdachungen zu berücksichtigen sind, zu vertiefen.

 

Es sollte eine Überdachung für den Marktplatz in Spittal entworfen werden. Der Marktplatz liegt im Stadtzentrum hinter dem Schloss Porcia. Der Stadtpark im Westen, das Schloss im Norden, ein Nebengebäude des Schlosses im Osten und die Gebietskrankenkasse im Süden begrenzen den Platz. Neben den Zugängen aus dem Stadtpark und durch den Schlosshof, kann der Marktplatz über zwei weitere Zugänge im Nebengebäude erreicht werden. Die Überdachung sollte einen Witterungsschutz für ca. 15 bis 30 Marktstände bieten. Ein Gebäude mit geschlossenen Fassaden wurde von der Stadt ausdrücklich ausgeschlossen.

Analyse der städtebaulichen Situation: Im Grundriss sollte eine sinnvolle Konfiguration für die Marktstände und eine dazu passende Grundrissform der Überdachung entwickelt werden. Das Überdachungsbauwerk würde das bedeutsamste Gestaltungselement des (neuen) Marktplatzes darstellen und sollte in Materialität und Erscheinungsbild einen gestalterischen hochwertigen Beitrag im Herzen von Spittal bilden. Zu Entwerfen war eine statisch-konstruktiv sinnhafte und gut funktionierende Überdachung für den Marktplatz. In städtebaulicher Hinsicht sollte sie einen Beitrag zu einer qualitativen Aufwertung des öffentlichen Raums liefern und sensibel auf die städtebauliche Situation reagieren. Mit dem Konzept sollte aber auch die Relevanz von tragwerksplanerischen Lösungen für das Gesamtbild verdeutlicht werden. Der Überdachungsentwurf und das Tragwerkskonzept sollten insbesondere auch den Sinnzusammenhang von Konstruktion und Gestalt unmittelbar erfahrbar machen.

Aspekte der Herstellung und Montage waren zu berücksichtigen. Werkstoffe und Bauweise konnten frei gewählt werden. Die Studierenden waren aufgefordert, zu experimentieren, das in der Vorlesung erworbene Wissen anzuwenden und zu versuchen, eine kreative und innovative Lösung zu entwickeln.

Die Überdachung musste einen hinreichenden Witterungsschutz gewährleisten. Form und Grundrissabmessungen konnten innerhalb realistischer städtebaulicher, funktionaler und wirtschaftlicher Anforderungen frei gewählt werden, die mindestens zu überdachende Fläche betrug 400 – 800 m2. Die geforderte Mindestraumhöhe unter der Überdachung betrug 5 m.

Lehrende
Stephan Engelsmann. Gastlektor

Gert Eilbracht. FH Kärnten Baustatik und Tragwerkslehre

Christoph Huber. FH Kärnten Baustatik und Tragwerkslehre

 

Studierende
Studierende des 1. Semesters des Studiengangs Bauingenieurwesen mit Vertiefungsrichtung Entwurf und Konstruktion WS 20/21